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Projekt: Wolke 7

IGS Edemissen betreibt in Projektwoche aktive Suchtprävention

 

Zahlreiche außerschulische Experten zu Gast in der Schule

 

Lange Zeit waren bedingt durch die Corona-Pandemie keine großen Veranstaltungen an der IGS Edemissen möglich. Umso größer war die Freude, dass am letzten Freitag vor dem Beginn der Sommerferien das Theater SehnSucht mit seinem Stück „Wilder Panther, Keks“ auf der Bühne in der Aula der IGS zu Gast war. Das Theater bildete den Abschluss der Projektwoche „Wolke 7“, an der der achte Jahrgang teilnahm.

 

„In der Projektwoche geht es in erster Linie um die Suchtprävention“, schildert Nadja Zajonc, Leiterin des achten Jahrgangs. „Dieses Thema greift auch das Theaterstück wieder auf“. In diesem geht es um Max, der, zugedröhnt mit unterschiedlichsten Rauschmitteln, am Eingang zum Himmel auf fünf Engel trifft. Gemeinsam mit den Engeln blickt er auf bewegende Weise auf sein Leben zurück. Es werden die unterschiedlichsten Situationen aufgedeckt, die ihn dazu bewegten, seine Gefühle zu betäuben – als Kind mit Gummibärchen, später mit Drogen und Alkohol. Die Situationen sind geprägt von Schuldzuweisungen anderer, Liebesentzug und Enttäuschungen. Erst die Engel am Tor zum Himmel helfen Max dabei, eine neue Perspektive zu entwickeln. Eindrücklich wird den jungen Zuschauern dargestellt, wie schleichend der Weg in den Rauschmittelkonsum schon in der Kindheit beginnen kann und welche Faktoren dazu beitragen können.

 

Die Schüler zeigten sich schon während des Theaterstücks bewegt, gern nutzten sie die Fragerunde am Ende des Theaterstücks, in der sie mit den Schauspielern und dem Regisseur Fred Buchalski ins Gespräch kommen konnten. Besonders interessiert waren die Zuschauer an der Frage, wie leicht oder schwer es Schauspielern fällt, in die Rollen anderer zu schlüpfen und auch deren Emotionen zu zeigen – gerade wenn man selbst vielleicht eine ganz andere Persönlichkeit ist.

 

Regisseur Fred Buchalski lernten die Schüler bereits einen Tag vor dem Theaterstück kennen. In Workshops betrieb er mit den Klassen aktive Suchtprävention, indem er als ehemals Betroffener von seinem Leben berichtete und so mit den Schülern in den Austausch kam.

 

„Für dieses wichtige Projekt konnten wir noch weitere außerschulische Experten einbeziehen“, berichtet Zajonc. So war Rainer Röcken, Präventionsbeauftragter der Peiner Polizei, zu Gast an der Schule. Er verdeutlichte den Achtklässlern den gesetzlichen Rahmen von Alkohol- und Drogenkonsum. Daniela Carl von der Fachambulanz Peine zeigte Hilfsangebote auf.

 

Hinzu kam im Verlauf der Woche ein vielfältiges Programm, bei dem die Schüler selbst aktiv werden konnten. Gelegenheit dazu bot zum Beispiel der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entwickelte Mitmachparcours „KlarSicht“, den das Team von Schulsozialarbeiterin Andrea Kranich aufgebaut hatte. An verschiedenen Stationen setzten sich die Schüler in Gruppen mit dem Thema Sucht auseinander. Besonders viel Eindruck hinterließ das Tragen der sogenannten Rauschbrille. Diese täuscht den Blick bei einem Alkoholwert von 1,5 Promille vor. Einfache Handlungen wie Slalom gehen, auf einer Linie laufen oder ein Fahrradschloss aufschließen wurden plötzlich zum Problem. Im Klassenverband wurde zudem über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse und die verschiedenen Genussmittel, die diese Bedürfnisse befriedigen sollen, gesprochen. Außerdem gingen die Schüler auf die Suche nach alternativen „Glückstankstellen“.

 

„Wir hoffen, die Sensoren unserer Schülerinnen und Schülern so aktiviert und ihren Rücken so gestärkt zu haben, dass sie in kniffligen Situationen zukünftig selbstbewusst ‚Nein!’ sagen können“, fasst Frau Zajonc die Intention des Jahrgangsteams zusammen.