Kann das Schulpraktikum wegen Corona überhaupt stattfinden? Diese Frage beschäftigte den jetzigen zehnten Jahrgang das gesamte vergangene Schuljahr lang. Doch kurz vor den Sommerferien gab es Entwarnung. So konnten 94 Schüler in das Schulpraktikum starten. Ein Schüler hatte keinen Praktikumsplatz und hat drei Wochen lang die Hausmeister unterstützt. Schon kurz nach den Sommerferien absolvierte auch der neunte Jahrgang sein Berufspraktikum – dieses Mal im regulär angedachten Zeitraum.
Vor den Herbstferien gestalteten die Schüler beider Jahrgänge jeweils eine Praktikumsausstellung. So konnten sich die Mitschüler, aber auch die Lehrkräfte und Eltern ein Bild von den Tätigkeiten in den unterschiedlichen Bereichen machen. „Die Ausstellungen waren beide sehr gut besucht, es zeigte sich ein großes Interesse an den einzelnen Ständen“, blickt Andrea Ritter, Jahrgangsleitung des 10. Jahrgangs, zurück.
Das Angebot war ebenso abwechslungsreich wie die Praktikumsstellen. „Viele Schüler haben Ausstellungsstücke zum Anfassen vorbereitet“, schildert Andrea Ritter. Eine selbstgebackene Torte hatte zum Bespiel eine Schülerin dabei, die ihr Praktikum im Café absolviert hat. Ein Mitschüler ließ die Ausstellungsbesucher einen Tisch korrekt eindecken, um einen Einblick in die Tätigkeit in einem Restaurant zu ermöglichen. „Man konnte auch ein Fahrrad auseinander- und wieder zusammenbauen“, ergänz Jennifer Scharf, Tutorin im 9. Jahrgang.
Zu bestaunen waren zudem zahlreiche Gegenstände aus der Praxis. Der medizinische Bereich war mit Impfausweisen, Rezeptvordrucken und Blutdruckmessgeräten vertreten, aus der Kfz-Branche gab es einen Zylinderkopf zum Anfassen. Bedruckte Getränkeflaschen ließen einen Einblick in die Arbeit eines Grafikdesigners zu. Außerdem wurden Straf- und Anklageakten ausgestellt, wie sie bei Polizei und Staatsanwaltschaft zu finden sind.
„Gleich mehrere Schüler hatten die Idee, ein Memory zu gestalten. Bei diesen mussten Fachbegriffe den entsprechenden Werkzeugen oder Arbeitsschritte in die richtige Reihenfolge gebracht werden“, berichtet die Jahrgangsleitung. Die Schüler, die die drei Wochen des Praktikums in sozialen Einrichtungen verbracht haben, boten unterschiedliche Bastelangebote wie Bügelperlen oder Freundschaftsarmbänder an. Auch selbstgemachte Knete konnte ausprobiert werden.
„Wir blicken auf zwei gelungene Veranstaltungen zurück. Ganz besonders freuen wir uns darüber, dass einige Schüler durch das Praktikum einen Ausbildungsplatz erhalten haben“, sind sich die beiden Lehrerinnen einig.