Sensibilisierung für die Gefahren auf dem Schulweg
Mit großer Geschwindigkeit nähert sich ein Auto einer Schülergruppe. Ein Ball rollt unvermittelt auf die Straße. Mit quietschenden Bremsen kommt das Auto etwa 25 Meter hinter den Schülerinnen und Schülern zum Stehen. Was sich zunächst dramatisch anhört, entpuppt sich als Teil einer Übung: Am vergangenen Dienstag war der ADAC mit seinem Präventionsprojekt „Achtung Auto“ zu Gast an der IGS in Edemissen.
Alle Schüler des sechsten Jahrgangs nahmen an dem Projekt teil. Klassenweise erfuhren die Schülerinnen und Schüler jede Menge über Anschnallpflicht, Reaktionszeit und Bremsweg. Und in diesem Atemzug wurde auch gleich erklärt, weshalb das Auto erst nach 25 Metern zum Stehen kam. „Jeder Mensch benötigt für seine Reaktion eine Sekunde. Wenn ich als Fahrer den Ball sehe, fahre ich noch eine Sekunde weiter, bis ich auf die Bremse trete. Je nach Geschwindigkeit sind das dann eben auch mal 25 Meter“, schilderte Karl-Heinz Pinkpank vom ADAC den Klassen.
Mit viel Witz, sehr schülernah und mit vielen Schilderungen aus der Praxis sensibilisierte der ehemalige Rettungssanitäter Pinkpank die Schüler für die Gefahren im Straßenverkehr. Und er machte dabei auch deutlich, warum das Handy beim Spazierengehen in die Hosentasche gehört. „Lauft ihr aus Unachtsamkeit vor ein Auto, trifft euch dieses am Knie, an der Hüfte, an der Schulter am Kopf. Gelenke und Knochen kann man heutzutage ersetzen, aber beschädigte Gehirnzellen wachsen nicht nach. Dann macht ihr eine Zeitreise zurück zu dem Alter, als ihr sechs Monate alt wart. Und ihr wisst alle, was ein Baby mit sechs Monaten nur kann. Man wird wieder zum Windelträger.“
Auch das Anschnallen beim Auto wurde besprochen. Pinkpanks Helfer, der Teddy „Kurt“ durfte bei der Vollbremsung unangeschnallt bleiben. Die Kinder konnten deutlich beobachten, wo der Teddy während der Bremsung aufschlug. Als sie selbst auf dem Beifahrersitz und auf der Rücksitzbank im Auto Platz nahmen, schnallten sich alle sofort vorbildlich an. Mithilfe weiterer praktischer Übungen konnten die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler selbst erfahren, wieviel Zeit und Weg die Reaktion eines Menschen in Anspruch nimmt.
„Es ist immer wieder erschreckend, wie leichtsinnig und unaufmerksam sich Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr bewegen. Viele Unfälle passieren auf dem Schulweg. Daher sehen wir als Schule uns in der Pflicht, die Schülerinnen und Schüler auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen“, erklärte Yvonne Sekula, Jahrgangsleitung der sechsten Klassen, die Intention der Schule.